Ich freue mich heute Abend bei der Frauen Flausenzeit, drei Frauen begrüßen zu können. Ich glaube, die hatten auch alle eine Flause. Und daraus ist was ganz Großartiges geworden, wie ich immer zu sagen pflege. Hier die Kölner Frauen. Die drei Stiftungsgründerinnen der Stiftung FrauenLeben in Köln, die begrüße ich ganz, ganz herzlich. Dr.med. Maria Beckermann, Dr.med. Anne Gutzmann und Dr.med. Susanne Zickler. Wir nutzen jetzt einfach die Zeit, kleine Interviewsituationen herzustellen. Und ich freue mich einfach, Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die, die sich mit der Stiftung beschäftigen oder die sich auch schon den digitalen Frauenstadtplan angeschaut haben, dass dabei so einige Fragen entstanden sind. Ich freue mich, dass Sie da sind und dass ich Ihnen jetzt Fragen stellen kann. Ich freue mich auf unser Gespräch.
Was ist Ihre Idee mit dem digitalen Stadtplan?
Michaela Winkler:
Sie haben als Stifterinnen -glaube ich - viele Ideen. Und eine erste Idee haben Sie schon umgesetzt: Das ist der digitale Stadtplan, der digitale Frauen Stadtplan hier in Köln. Und ich glaube, alle, die sich diesen Stadtplan anschauen, stellen sich die Frage: Wie ist es denn zu dieser Idee gekommen?
Susanne Zickler:
Ich glaube, ein wichtiges Anliegen war es, das Wirken von historischen Frauen und aktuell noch lebenden Frauen für die Stadtgesellschaft, aber insbesondere auch für andere Frauen sichtbar zu machen. Und wir hatten uns dann orientiert an schon vorhandenen Frauen Stadtplänen, die es gibt, zum Beispiel Mainz oder Hamburg hat einen ganz großen und wollten so was auch für Köln umsetzen. Und haben dann überlegt, mit welchen Fachfrauen zum Beispiel im Frauengeschichtsverein können wir das machen. Was für eine Plattform können wir finden? Und hatten dann das Glück, dass auch die Stadt, also das Amt für Gleichstellung, uns unterstützt hat. Und daraus ist dann tatsächlich der jetzt existierende Frauenstadtplan geworden.
Michaela Winkler:
Wie viele Frauen sind aktuell schon drin? Stand 5. Januar 2023.
Maria Beckermann:
Da sind 125 Biographien bzw. Projektbeschreibungen oder Ortsbeschreibungen drin.
Michaela Winkler:
Und wann sind Sie gestartet? Es ist ja noch nicht so lange.
Maria Beckermann:
Eigentlich seit 1 Jahr. Veröffentlicht wurde er am 8.3.2022.
Michaela Winkler:
Das heißt, wenn es mit diesem Tempo so weitergeht. Das ist ja großartig.
Maria Beckermann:
Wir haben wirklich viel gesammelt und haben auch unheimlich viel Unterstützung gekriegt und auch viel Zuspruch. Die meisten, sagen wir mal 99 %, 99,9 % aller Frauen, die angefragt wurden, haben auch gerne mitgemacht und haben dann ihre Biografie geliefert. Doch das war ein sehr produktives Jahr.
Wie werden weitere Frauen im Kölner Frauenstadtplan aufgenommen? Wer ist an der Entscheidung beteiligt?
Michaela Winkler:
Das heißt, Sie haben Frauen angeschrieben und haben ihnen den Vorschlag gemacht, sie können Teil des Stadtplans werden.
Annegret Gutzmann:
Sowohl als auch. Wir haben historische, wie Susanne schon sagte, historische Frauen, die wir unbedingt für notwendig hielten, die in Zusammenarbeit mit dem Frauengeschichtsverein aufgenommen, und haben, aber auch bei zeitgenössischen, die jetzt noch anzuschreiben möglich ist. Die haben wir angeschrieben und welche das sein sollten. Das hat ein Gremium, das wir gegründet haben, festgelegt. Also es werden Vorschläge gemacht und in dem Gremium werden dann diese Frauen als sinnvoll oder was wir uns wünschen würden, dass die auf den Stadtplan kommen, angeschrieben. Wobei sind viele auch angeschrieben worden, die leider nicht geantwortet haben oder noch nicht geantwortet haben.
Michaela Winkler:
Also da ist sozusagen noch viel Potenzial: da können noch weitere Frauen hinein in den Stadtplan. Gibt es eigentlich eine Obergrenze?
Maria Beckermann:
Eigentlich gibt es keine Obergrenze, aber ich kann mir vorstellen, dass es eine Grenze gibt, ab der die Übersichtlichkeit entfällt und dass man sich da neue Strategien überlegen muss. Wie sortiert man das besser oder will, dass man eigentlich andere Strategien übernehmen muss? Das Projekt ist über 10 Jahre angelegt. Und deswegen denke ich, es können noch ganz schön viele aufgenommen werden. Es ist auch erwünscht, dass aus sehr vielen und allen Bereichen Frauen sichtbarer werden, also dass man eben auch sieht und feststellen kann, was Frauen geleistet haben für die Gesellschaft, weil in der Öffentlichkeit allgemein ist es nicht unbedingt üblich. Zum Beispiel im Kölner Stadtanzeiger wurden Rückblicke gemacht und dann wurden immer bedeutende Menschen hier vorgestellt und es sind zu 90 % Männer. Auch heute noch. Es fehlen einfach die Frauen, die als bedeutend angesehen werden. Und dieses Ungleichgewicht wollen wir ein bisschen zurechtrücken.
Was kann ich tun, um den Stadtplan zu unterstützen?
Michaela Winkler:
Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Kölner Frauen oder die mit Köln verbunden sind, sich sehr darüber freuen und das auch gerne unterstützen möchten, das, was sie angefangen haben. Was kann ich machen, oder interessierte Frauen, wenn ich eine Idee habe, die dringend in diesen Stadtplan aufgenommen werden sollte. Wie geht das? Wie kann ich mir das vorstellen?
Susanne Zickler:
Sie können uns eine Email schreiben, den Vorschlag machen, das begründen und dann würden wir das in unser Gremium, was sich in größeren Abständen trifft, mit reinnehmen und untereinander diskutieren. Und wenn es die Kriterien erfüllt und keine Werbung ist für zum Beispiel aktuell berufstätig aktive Frauen. Also das wäre uns wichtig, dass das keine Werbeplattform ist. Dann diskutieren wir darüber und dann werden im Konsens die Entscheidungen getroffen.
Annegret Gutzmann:
Wir haben auch einen Kriterienkatalog entwickelt zusammen, nach welchen Kriterien wir dann entscheiden, dass es nicht so aus der Hüfte raus, sondern das hat klare Richtlinien. Dieser Kriterienkatalog: wer darf rein oder wer sollte und wer sollte eben nicht rein.
Der Bezug ist schon auf Kölner Frauen, eben.
Michaela Winkler:
Kann dieser Kriterienkatalog irgendwo angesehen werden, so dass ich entscheiden kann, ob sich das überhaupt lohnt, ihnen eine Frau vorzuschlagen?
Maria Beckermann:
Also momentan ist der noch nicht öffentlich. Und zwar deswegen, weil wir da immer noch dran rum feilen, weil die Kriterien noch nicht ganz klar sind. Wir haben das schon zwei, drei Mal bearbeitet und ich denke, wird sicher zu irgendeinem Zeitpunkt öffentlichkeitsreif sein und dann werden wir das auch auf unsere Homepage schreiben.
Was hat Sie motiviert eine Stiftung zu gründen?
Michaela Winkler:
Wenn man ihnen zuhört, dann kriegt man sehr deutlich mit, wie engagiert Sie in dieser Stiftung tätig sind. Sie haben nicht nur eine Stiftung gegründet, die irgendwie da ist, sondern es kommt sehr deutlich rüber, dass Sie da sehr verbunden sind, dass Sie diese Stiftung weiterentwickeln. Was ist denn etwas, wo Sie sagen, das macht Ihnen Freude an dieser Stiftungsarbeit? Sie ist ja noch nicht so alt, die Stiftung, sie ist ja noch recht jung, eine sehr junge Stiftung mit einem großen Kanon der vielen Stiftungen, die wir in Deutschland haben. Und Sie haben ja jetzt schon ein bisschen Erfahrung gesammelt. Was ist es so, wo Sie sich jedes Mal über Ihre Entscheidung freuen, dass Sie das gemacht haben?
Annegret Gutzmann:
Dieser Stadtplan ist das Flaggschiff dieser Stiftung, also Frauen sichtbar zu machen. Und wir drei, wir kennen uns aus anderen Zusammenhängen. Wir sind auch Vorstandsfrauen von der Frauenberatungsstelle. Maria und ich - Wir haben unter anderem diese Frauenberatungsstelle vor 40 Jahren gegründet, und wir wollten verstetigen unsere politische Arbeit in etwas, was in die Zukunft trägt. Und für diese Zukunft soll die Stiftung eben eine Möglichkeit schaffen. Also dieser Stadtplan macht die Stiftung bekannt, und es wird auch über diesen Stadtplan hinaus sicherlich wichtige Aktionen geben oder Dinge, die wir unterstützen, die dieses Grundthema Sichtbarkeit von Frauen in der Stadt und Verstetigung dieser Sichtbarkeit in ihrer Arbeit ermöglicht. Mir gibt es wirklich die Freude, einmal mit den anderen beiden zusammen weiter was zu machen und auch, dass das eine Kontinuum ist von dem, was ich vor 40 Jahren angefangen habe.
Maria Beckermann:
Ich kann das vielleicht noch ergänzen. Als Projektfrauen oder in der Projektarbeit, da ist man eigentlich immer an dem Punkt, wo man sagt wo bekommen wir das Geld her, wo stellen wir Anträge? Und in einer Stiftung ist man genau an der anderen Seite. Da ist es so, dass man sich fragt Wo wollen wir Geld hingeben? Was wollen wir fördern? Was wollen wir unterstützen? Und das finde ich auch einen interessanten Aspekt. Und natürlich auch unsere persönlichen Motivationen, jedenfalls teilweise, dass wir die Stiftung gegründet haben, auch als unseren persönlichen Nachlass, also dass wir eben sagen okay, wenn nach unserem Tode, werden wir vielleicht unser Haus, unsere Wohnung oder irgendwas da reingeben, weil das eben auch unser Lebenswerk ist.
Susanne Zickler:
Es ist aus der Arbeit jetzt total bereichernd mit sehr unterschiedlichen Frauen, die ich teilweise vorher nur vom Namen kannte und die jetzt bei den Stadtplanfrauen, die Unglaubliches geleistet haben, mit denen in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen und das noch mal ganz anders wahrnehmen zu können.
Bedeutsam war, das was sie gemacht haben. Also das fasziniert mich immer wieder an der Arbeit, in der Stiftung, auch noch darüber hinaus.
Michaela Winkler:
Es hört sich so an, als ob es ihnen gelungen ist, dass sie tatsächlich eine neue Welt sich eröffnet haben.
Sie sind in der Lage, etwas unterstützen zu können. Gerade als Vorstandsfrauen der Beratungsstelle ist man ja eher in der Situation, Anträge zu stellen. Und plötzlich kommt man in die Situation, etwas mit unterstützen und damit auch bewirken zu können. Es werden einem neue Räume eröffnet, in dem man plötzlich Menschen kennenlernt, die man sonst nie kennengelernt hätte, weil man in der Position einer Stiftung ist. Und das andere, was sie gesagt haben, das hört sich zu einer inneren Freude, dass Sie das, für was sie so ihr Leben gearbeitet haben und sich engagiert haben und ich denke, an vielen Stellen gekämpft haben, dass sie das jetzt so gestalten können, dass das auch wirklich einen langfristigen Effekt haben wird. Und das glaube ich, ist so eine innere Freude.
Und wenn man es erlaubt, ist es auch ein bisschen Stolz, zu merken, Mensch, das haben wir hingekriegt, das in so eine Form zu bekommen, von andere dann profitieren können.
Und damit stehen Sie ja im Bereich der Stiftungen mit vielen Stiftungen, Stifterinnen. Wir haben in der Regel alle diesen Wunsch, dass das, was einem wirklich so am Herzen gelegen ist, wofür man sich immer engagiert hat, dass das wirklich unabhängig von der eigenen Existenz weiter da sein kann. Und ich freue mich für die Kölner Frauen, dass sie dieses auf den Weg gebracht haben. Und auch für jüngere Frauen Perspektiven eröffnen und allen zeigen: Stiften wirkt also Stiften bewirkt etwas und Stiften wirkt, Stiften lohnt sich.
Was möchten Sie in der nahen Zukunft mit der Stiftung erreichen?
Michaela Winkler:
Wie ist denn das, wenn jetzt jemand sagt: Toll, dass es das gibt. Wunderbar. Das würde ich gerne unterstützen. Was haben Sie denn für Pläne für die nächste Zukunft? Weil das, was Sie machen, dafür brauchen Sie ja weitere Unterstützung. Dann gehe ich mal davon aus, dass Sie sich über Spenden oder Zustiftungen freuen. Was sind Ihre Pläne in der nahen Zukunft?
Annegret Gutzmann:
Für die nahe Zukunft, also unter der großen Überschrift Sichtbarkeit. Das ist ja das, was in unserer Präambel von der Stiftung steht: Frauen sichtbar zu machen. Es geht darum, Sichtbarmachung von Frauen, die nicht berühmt sind oder die keine großen, vorweisbaren Leistungen gezeigt haben. Es geht um wohnungslose Frauen. Und unser nächstes großes Thema für das Jahr 2023 ist ein Thementag. Wie das genau aussehen soll, das sind wir jetzt gerade eng in der Diskussion. Ein Thementag zu den besonderen Bedingungen. Die wohnungslose Frauen erleben in Köln, was sie brauchen, wie man Schnittstellen für ihre Versorgung verbessern kann. Wir haben uns gedacht, dass wir einen Workshop auch anbieten für die Akteure, die mit wohnungslosen Frauen zu tun haben. vielleicht sogar auch eine kleine Ausstellung. Aber das sind alles noch nicht ausbuchstabierte Projekte. Aber das Thema wird Wohnungslosigkeit sein. Wohnungslosigkeit von Frauen.
Michaela Winkler:
Gibt es noch ein anderes Vorhaben? Ohne jetzt Erwartungen zu schüren, aber es kann ja sein, dass sie noch wird, würde ich fast vermuten, dass sie noch viel mehr Sachen in der Pipeline haben.
Annegret Gutzmann:
So ein bisschen unterm Radar ist noch was am Anfang auch bei uns ein großer Motivationsschub war. Wo wir aber durch die Realität in Köln mit der Möglichkeit, da auch etwas eine Örtlichkeit zu finden, wir etwas ausgebremst sind. Es war ein Frauenkulturhaus. Wir haben das schon etwas eingedämmt in ein Frauenkulturcafe. Aber auch da braucht man wirklich Gelder, um so ein Jahr ein Cafe anzumieten, um auch Personal da einzustellen, um das nicht nur für eine Eintagsfliege machen zu lassen, sondern um das auch zu verstetigen. Es wäre schon sinnvoll, mit vielen verschiedenen Sparten Künstlerinnen dort einen Austausch zu haben, wo sie sich ganz zwanglos unterhalten können, wie die unterschiedlichen Sparten und wo man sich auch treffen kann, diskutieren kann in Diskussionsclub, in angenehmer Atmosphäre. Es war mal das Wort eines Salons. Es ist natürlich sehr hoch gehängt, aber ein Frauen- Kulturcafe wäre schon mal was richtig Tolles. Braucht auch Köln. Gibt es so etwas nicht mehr.
Michaela Winkler:
Also das hört sich nach einem großen Traum an und das Schöne ist ja, dass man im Bereich der Stiftungen groß denken kann, denn nur wenn man groß denkt, werden sich Leute auch noch mal, die auch große Ideen haben, verbinden mit ihnen. Und es ist ja schön mitzubekommen, dass es große Ideen gibt für Köln.
Maria Beckermann:
Also ich könnte noch ein Traum anfügen. Langfristig hätte ich den Traum, dass es in Köln keine wohnungslosen Frauen mehr geben muss. Die Stadt Köln hat ja auch das Ziel, bis 2030 die Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit in irgendeiner Form geregelt oder irgendwie bekämpft zu haben und gelöst zu haben. Es wäre schön, wenn es eine Unterkunft geben würde, die organisiert wäre wie eine Art Hotel, wo Frauen, die aus den unterschiedlichsten Gründen keine Unterkunft haben, hingehen können und wo sie übernachten können, ohne dass sie sich verpflichten oder ohne dass sie immer bei Bekannten oder Bekanntschaften unterschlüpfen müssen. Denn das ist ja der größte Teil der Wohnungslosigkeit bei Frauen, die sogenannte verdeckte Wohnungslosigkeit.
Michaela Winkler:
Ich find es ganz großartig. Vielfältig Sie sich engagieren. Das ist ja auch das, was Sie sich vorgenommen haben. Was ja auch in den Veröffentlichungen über die Stiftung steht, dass Sie die Vielfältigkeit des Lebens darstellen wollen. Einerseits die Frauen, die sich mit Kultur beschäftigen und dann aber auch sich mit dem Thema zu beschäftigen, was sehr existenziell ist, wenn es darum geht, wenn es kein Dach über dem Kopf gibt oder die Gefahr da ist und mit all dem, dem Frauen dann ausgesetzt sind. Es klingt danach, dass alle, die sich für Frauen engagieren wollen, in Köln mit der Stiftung gute Möglichkeiten haben. Engagierte Frauen haben gute Sparringspartnerinnen haben.
Spenden oder Stiften- was wünschen Sie sich?
Michaela Winkler:
Wie ist denn das? Was wünschen Sie sich denn an Unterstützung? Wünschen Sie sich Leute, die Ihnen eine Spende geben? Oder wünschen Sie sich eher Leute, die auch über eine größere Geldweitergabe nachdenken?
Maria Beckermann:
Ich würde nicht sagen, oder? Ich würde sagen, wir können ganz viel verschiedene Art von Unterstützung gebrauchen. Zum Beispiel für den Stadtplan können wir Frauen gebrauchen, die gerne schreiben und die zum Beispiel die Biografie von historischen Frauen aufschreiben können. Wir können auch natürlich Frauen gebrauchen oder Menschen gebrauchen, die eine Geldspende machen, die wir vielleicht dafür verwenden können, für den Stadtplan zum Beispiel Bilder- und Fotorechte zu kaufen. Und wir können natürlich auch größere Spenden gebrauchen, wenn wir dieses wohnungslose-Frauen-Thema angehen. Und Zustiftungen sind eine andere Sache. Das ist eine andere Form von Verbindlichkeit, weil man da praktisch die Stiftung an sich bereichert und das Grundkapital der Stiftung bereichert und damit aktuell jetzt nicht arbeiten kann, aber eigentlich eine ja etwas auf die hohe Kante legt sozusagen. Also und das alles können wir super gut gebrauchen.
Michaela Winkler:
Und Sie haben ja auch eine Möglichkeit dargestellt, dass Sie gesagt haben, es geht ja auch, dass man seine Immobilie der Stiftung überträgt. Also das heißt in eigenen Überlegungen, wenn es darum geht, sein Erbe zu regeln, sein Testament zu regeln, geht es ja darum, mit seinen Vermögenswerten etwas zu regeln. Eine Stiftung kann alle Vermögenswerte hier annehmen. Und insbesondere interessant sind wirklich Immobilien. Das heißt ja nicht immer, dass die Immobilie erhalten bleibt, weil das ist ja je nachdem, was es für eine Immobilie ist, auch eine Belastung für eine Stiftung. Das aber das kann man sich überlegen.
Wer ist Ansprechpartnerin für stiftungswillige Menschen?
Michaela Winkler:
An wen muss man sich denn eigentlich wenden, wenn man Ihre Stiftung unterstützen möchte? Wenn Frauen oder Männer, Familien darüber nachdenken, sagen das ist etwas, was wirklich interessant ist. Sind Sie die Ansprechperson oder wer ist die Ansprechperson? Wer ist Ansprechpartner für zustiftungswilligen Menschen?
Maria Beckermann:
Also wir sind alle Ansprechpersonen persönlich, aber auch wir haben ja auch eine Homepage und die Emailadresse mail@stiftung-frauenleben.koeln. Da werden diese Emails erhalten und die können wir bearbeiten und beantworten die Fragen und ja, wenn es um größere Immobilien oder so etwas geht, dann haben wir ja im Hintergrund unsere Treuhandstiftung, die praktisch die finanziellen Angelegenheiten für uns regelt. Und das müssen wir dann mit denen besprechen.ht arbeiten kann, aber eigentlich eine ja etwas auf die hohe Kante legt sozusagen. Also und das alles können wir super gut gebrauchen.
Und zwar die Stiftung Gemeinsames Handeln vom DPWV Deutscher Paritätischen Wohlfahrtsverband.
Michaela Winkler:
Genau. Sie sind eine unselbstständige Stiftung. Das heißt, Sie haben einen Treuhänder, der Sie bei all diesen Sachen unterstützt. Es ist ja für interessierte Zustifterinnen und Zustifter auch noch mal interessant zu wissen, dass diese ganzen rechtlichen Dinge einfach gut bei Ihnen geregelt sind und man sich sehr vertrauensvoll damit auch an sie wenden kann.
Ein erfahrener Treuhänder, wo nicht nur Sie, sondern viele andere auch betreut werden. Und von daher ein sehr verlässlicher Partner im Wohlfahrtswesen.
Michaela Winkler:
ich bin glaube ich mit den meisten meiner Fragen durch. Ich hoffe einfach, dass wir mit dieser kleinen Fragerunde mehr noch vermitteln konnten, was da vor ein paar Jahren in Köln entstanden ist. Und ich glaube, wir können alle uns sehr neugierig immer mal wieder auf die Seite der Stiftung begeben und schauen, was sie alles wieder initiiert haben. Und ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen viele, viele Frauen, viele, viele Männer, viele, die sagen Das wollen wir gerne unterstützen.
Denn vielleicht noch ein kleiner Hinweis von mir. Wir haben ja ein Stiftungsrecht, was unser Staat auch steuerlich begünstigt. Und für Menschen, die geerbt haben, die können sozusagen zwei Jahre nach Annahme ihrer Erbschaft immer noch entscheiden, einen Teil ihres Erbes steuerfrei einer Stiftung zur Verfügung zu stellen. Weil es könnte ja sein, dass jemand sagt Mensch, wenn das doch meine Mutter gewusst hätte oder meine Tante von der ich jetzt ein Erbe habe, dass wäre genau das Richtige gewesen. Das kann man wirklich zwei Jahre nach, ja nach Erbschaftsannahme noch umsetzen. Das ist wirklich noch mal sehr interessant, weil das steuerlich begünstigt ist. Denn je nachdem, in welcher Form man erbt, muss man ja relativ viel Erbschaftssteuer bezahlen. Gerade wenn man von Verwandtschaft anderen Grades etwas erbt, dann ist man ganz schnell bei Summen, wo man sich eher ein bisschen erschreckt und manches hätte man damit machen können. Stiftungen wie ihre bieten eine gute Antwort darauf. Ich danke Ihnen. Und vielleicht haben wir irgendwann noch mal die Gelegenheit zu hören, wie es sich weiter entwickelt hat.
Maria Beckermann:
Ja, vielen Dank. Und an Sie. Und an Ihre Unterstützung, die wir ja auch von Anfang an in Anspruch genommen haben und nehmen konnten.
Annegret Gutzmann:
Ja, ohne Sie, Frau Winkler, wären wir sicherlich nicht dort, wo wir jetzt sind.
Ich freue mich über Ihre Reaktion. Ich freue mich auch, wenn Sie es weiterverteilen - denn der digitale Stadtplan macht Kölner Frauen sichtbarer. www.frauenstadtplan.koeln
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